LeistungenEndodontie und ChirurgieWeisheitszahn

Weisheitszahnentfernung

Durchbrechender Weisheitszahn
Durchbrechender Weisheitszahn

Der Weisheitszahn, 3. Backenzahn, ist der letzte in der Zahnreihe stehende und bei einem normal entwickelten Kiefer am spätesten durchbrechende Backenzahn – in der Regel zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr. Der Volksmund bezeichnet in vielen Sprachen diesen Zahn deshalb als „Weisheitszahn“, weil der Mensch in diesem Alter eine mehr oder wenig ausgeprägte Weisheit besitzt.

Häufig brechen Weisheitszähne aus Platzmangel gar nicht (retiniert) oder nur unvollständig (teilretiniert) durch. Als Folge einer Gebissreduktion sind einzelne oder alle vier Weisheitszähne möglicherweise gar nicht vorhanden.

Wegen Platzmangel in einem zurückgebildeten Kiefer kommt es besonders bei den unteren Weisheitszähnen häufig zu Beschwerden während des (Teil-) Durchbruchs; diese äußern sich vorwiegend durch einen reduzierten Allgemeinzustand, Vergrößerung der lokalen Lymphdrüsen, Schwellung und damit verbundener Kieferklemme, lokaler Schleimhautentzündung (bis hin zur „Mundfäule“) mit eitrigem Sekret aus der Schleimhautkapuze und vermehrtem Speichelfluss.

Auch im Kiefer liegende Weisheitszähne können erhebliche Beschwerden bereiten, indem sie auf die Wurzel des davor liegenden Zahnes drücken und dadurch unklare Gesichts- bzw. Ohrenschmerzen verursachen, das Zahnfleisch in der Umgebung häufiger entzünden oder dadurch, dass das Zahnsäckchen zystisch entartet. Inwieweit nicht durchgebrochene Weisheitszähne für ein Herdgeschehen verantwortlich sind, ist fachlich umstritten und wird von der Alternativmedizin bejaht.

In seltenen Fällen sind im Oberkiefer zusätzliche Weisheitszähne zu beobachten. Nach dem internationalen Zahnschema werden diese Zähne mit den Zahlen 19 und 29 bezeichnet.

Von Seiten der Patienten wird die Entfernung von Weisheitszähnen gefürchtet. Von operativ tätigen Zahnärzten wird dieser Eingriff als mit überdurchschnittlichen Komplikationen behaftet angesehen. Dies hat mehrere Gründe:

  • Weisheitszähne sind wegen ihrer anatomischen Lage nur schwer zugänglich.
  • Weisheitszähne weisen im Verhältnis zu anderen Zähnen häufig abnorme Wurzelkrümmungen auf.

Für Unterkieferweisheitszähne gilt zusätzlich: Es besteht häufig eine enge Beziehung zum „Unterkiefernervkanal“ (Mandibularkanal); mitunter wird dieser von den Wurzeln sogar umwachsen – Schädigungen (meist vorübergehend) können auch bei vorsichtigem Operieren auftreten.

Weisheitszähne können tief und „verquer“ (retiniert und verlagert) im Kieferknochen liegen; größere chirurgische Eingriffe mit einer erschwerten Heilung (Schwellung, Schmerzen, Wundheilungsstörungen) sind die Folge. Das Gebiet liegt tief in der Mundhöhle; dadurch ist eine Selbstreinigung der Wunde selten möglich – auch deshalb ist mit einer erschwerten Heilung zu rechnen. Die Entfernung unterer Weisheitszähne gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen im Kopfbereich.