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Parodontitis und ihre Folgen

Dr. Christian Sobek
Dr. med. dent. Christian Sobek
Ihr Experte für ganzheitliche Zahnmedizin

Unter Parodontitis versteht man eine Entzündung der Zahnfleisches und Zahnhalteapparates.
Das Zahnfleisch schwillt an und blutet beim Putzen.
Später löst es sich vom Zahn, wobei sich Taschen bilden, die von Bakterien besiedelt werden. Diese können dann leichter ins Blut gelangen. Durch die zahlreichen bakteriellen Fäulnis- und Zersetzungsprodukte kommt es zu Mundgeruch.
Der darunter liegende Knochen bildet sich zurück. Dies kann bis zum Zahnausfall führen.

In der Regel ist schlechte Mundhygiene die Hauptursache für Parodontitis.
Erst nach 48 Stunden wird durch Anwesenheit der Bakterien die Entzündungsreaktion ausgelöst.
Wer also mindestens 2 x am Tag seine Zähne putzt, lässt es gar nicht dazu kommen.
Die Hinzunahme von Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume wird dringend empfohlen.

Vielen ist unbekannt, dass eine Parodontitis weitere Erkrankungen der Gesamtorganismus begünstigen kann:

  • So kann es während einer Schwangerschaft zu Komplikationen, wie Frühgeburt, oder Untergewicht des Neugeborenen kommen.
  • Studien belegen, dass Patienten mit einer Parodontitis ein höheres Risiko haben, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden.
  • Es ist bewiesen, dass Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung nach einer Parodontitisbehandlung in den Gelenken weniger Beschwerden haben.
  • Auch bei Atemwegserkrankungen, wie chronischer Bronchitis und Asthma, spielt Parodontitis eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
  • Stress führt zu einer Schwächung des Immunsystems. Dadurch können sich die Bakterien besser vermehren. Da Stress auch zu einem erhöhten Hungergefühlt führen kann, begünstigt der Konsum von süßen Snacks die Vermehrung der Bakterien, die wiederum die Entzündung verursachen.
  • Aber auch Patienten nach Chemotherapie oder die dauerhaft Medikament zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen müssen, wie Morbus Crohn oder Multiple Sklerose, unterliegen diesem Automatismus.
  • Bei Rauchern führt die reduzierte Durchblutung des Zahnfleisches auch zu einer reduzierten Immunabwehr. Weit über die Hälfte der Parodontitiserkrankten sind Raucher.
  • Eine unbehandelte Parodontitis kann bei gleichzeitig vorliegenden Übergewicht oder einer familiären Veranlagung das frühzeitige Ausbrechen einer Diabetes verursachen.
    Entzündungen allgemein führen zu einer Ausschüttung von antibakteriellen Zellen, die leider die Insulinempfinglichkeit reduzieren, was wiederum zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt. Folge ist ein schlecht zu regulierende Blutzuckerspiegel.
    Dieser wiederum verändert die Zusammensetzung der Mundflora und des Speichels und fördert somit das Bakterienwachstum. So hat  der Diabetiker ein 3-fach erhöhtes Risiko an einer Parodontitis zu erkranken.

Professionelle Zahnreinigung und eine mehr als einmalige Desinfektion der Taschen gehören zu der Basisbehandlung einer Parodontitis.
Gleichzeitig ist eine Einweisung und Unterstützung in richtiger Mundhygiene eine logische Konsequenz.
Besteht nach einer professionellen Zahnreinigung und nach einer regelmäßigen Desinfektion der Taschen die Entzündung weiter, ist ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig, ggf. mit antibiotischer Unterstützung.

Da es sich bei einer Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt, sind regelmäßige und lebenslange  Besuche beim Zahnarzt zwingend erfordert.
Erst dann stehen die Chancen gut, Zähne und Zahnfleisch zu erhalten und Folgeerkrankungen zu vermeiden.